Samara

Samara ist eine sehr aufgeschlossene, jugendliche und moderne Stadt, die 6.  größte Stadt Russlands.  Es gibt Flüge von Berlin nach Samara wurde uns berichtet.

 

Wir sind Freitag nachmittag bei Regen und Gewitter angereist und Montagmorgen bei Regen wieder abgereist.  Dazwischen hatten wir Temperaturen von 16 °C bis 31 °C Grad. Wir haben bei der Ankunft unsere warmen Jacken wieder ausgepackt. Unser erster Parkplatz an der Promenade war bis auf die Behindertenparkplätze alle belegt. Wir haben uns wartend auf einen Behindertenparkplatz gestellt, einer war belegt und zwei waren noch frei. Wir standen bei einer Autowaschhalle die zwei Waschhallen hatte und 24 Stunden offen war, hier konnte Kaffee getrunken und Wasserpfeife geraucht werden. Da kamen abends bei strömenden Regen noch Kunden. Überhaupt haben einige Läden und auch Banken in Russland 24/7 geöffnet. Auf dem Parkplatz hat sich nichts getan und so sind wir diese Nacht auf dem Behindertenparkplatz stehen geblieben, der befand sich ganz am Ende der Promenade die teilweise abgesperrt war und sehr reparaturbedürftig ausgesehen hat. Hier haben viele Schiffe abgelegt und deshalb war gleich ums Eck so eine Bushaltestelle mit den kleinen Bussen, Dolmusche.

 

Am nächsten Morgen haben wir dann beschlossen, uns einen Parkplatz zu suchen, auf dem wir beruhigt stehen bleiben können.  Wir hatten über Park4Night noch eine Empfehlung an einem Hotel. Dort sind wir hingefahren, war allerdings halt weg von der Promenade, wir haben ja die Fahrräder dabei. Als wir zu dem Hotel kommen, sehen wir jede Menge Hochzeitsautos, ich habe an die 8 gezählt darunter auch ein geschmückter Hummer, das Hotel liegt neben dem Standesamt, so haben wir das angenommen und wir kamen nicht auf den vorgesehen Parkplatz. An dem Tag haben wir in Samara überall die Brautpaare beim Fotografieren gesehen. Wir haben dann umgedreht und sind selber mal auf Parkplatzsuche gegangen und hatten echt ein verdammtes Glück, ein paar Meter weiter kam ein leerer Parkplatz, wir haben uns darauf gestellt und wussten jetzt aber nicht, ob wir hier Übernacht stehen bleiben dürfen, da gab es ein Schild mit Abschleppen. Überhaupt haben wir an dem Samstag ganz viele Abschleppwagen gesehen und wahrscheinlich hätten wir auf unserem Behindertenparkplatz eine Kralle bekommen, ohje das wäre Ärger gewesen. Neben dem Parkplatz war ein riesiger bewachter Parkplatz und das Wachpersonal kam auf uns zu und hat uns mit  Gebärden gezeigt, dass wir hier nicht stehen bleiben dürfen. Sie haben uns zu sich herein gewunken und wir haben dann zwei Tage vor dem Zirkusgebäude von Samara bewacht gestanden, dass war mega super und total nett.  Der eine Wachmann hat uns seine verstaubte Wanduhr gebracht, auf der irgendwelche Tiere waren, ohne Batterie, wir wissen nicht ob  er die alte Batterie rausgemacht hat und uns die Uhr schenken wollte, wir haben eine Batterie rein gemacht und sie ihm zurück gegeben. Er hat ein bisschen erstaunt geguckt und sie an sich genommen.  Danach kam er mit einer Tüte voll Gurken, also keine normalen Salatgurken sondern so Einmachgurken. Ich habe uns gleich einen Gurkensalat gemacht und ihm eine kleine Schüssel davon gebracht, da kam die Schüssel mit Gurken wieder zurück – jetzt haben wir eine kleine Gurkenschwemme. Überhaupt war das total interessant vor dem Zirkus. An dem Samstag kamen bestimmt an die 6 LKW und wurden dort ausgeladen. Ich habe Pferde, Hunde, Kamele und ein Lama gesehen, dass in die Halle kam. Alles wurde in die Halle eingeladen, unglaublich aber hier gibt es noch hauptsächlich Zirkus mit Tieren. Die Vorstellungen sind erst in einer Woche und davon dann über 4 Wochen 8 Stück. Die armen Tiere.

 

Auf dem Parkplatz neben uns, auf dem wir am Anfang standen, kamen jeden Abend junge Leute wieder mit ihren Autos, Kofferraum auf, Klappstühle raus, Wasserpfeife, Tee, Wasser, Chips und führten Gespräche, hier allerdings gottseidank ohne Wumme. In der zweiten Nacht habe ich 20 Autos gezählt, der Parkplatz war bis auf den letzten Platz voll.

 

Samara hat sehr viele Sehenswürdigkeiten, eine ganze Menge Museen, Tempel, Kathedralen, Monumente, darunter das Raumfahrmuseum, das wir angeschaut haben und über eine App IZI haben wir auf Deutsch die Erklärung bekommen – echt genial. Dann haben wir einen Bunker von Stalin besucht, da hatten wir mal wieder richtig Glück, eigentlich gibt es Samstag und Sonntag keinen Einlass. Es hatte sich für eine Stunde später eine russische Gruppe angemeldet und mit der durften wir in den Bunker. Ich bin bis zum 1. Stock mit runter und dann zurück. Ingo hat die anderen  6 Stockwerke nach unten mitgemacht und sich die Räumlichkeiten angeschaut, Strategieraum mit riesigem Besprechungstisch an dem Stalin und seine Generäle alles ausgeheckt haben usw.

 

Die Promenade erstreckt sich über 5 km und daran sind zwei Sandstrände die toll angelegt sind. Die Städte, wie auch Wolgograd, haben sehr von der WM letztes Jahr profitiert, man merkt überall den Einfluss.

 

Hier habe ich im Souvenirladen die ersten Postkarten entdeckt, leider gibt es die Briefmarken dazu nur im Postoffice und das macht Montag wieder auf. Schade es klappt mit den Postkarten nicht so gut wie ich mir das gewünscht habe.

 

In Samara gibt es eine Bierbrauerei seit 1881, wie überall ist auch hier mächtig viel los, es gibt sogar außerhalb einen Brunnen, an dem kann man mit einem eigenen Gefäß billig Bier rauslassen. An dieser Brauerei steht vermehrt die Polizei damit keiner auf gewalttätige Gedanken kommt. Wir haben das Bier probiert und es schmeckt sehr lecker.

 

Am Sonntag waren wir den ganzen Tag am Strand, das war echt super interessant. Als ich morgens an die Wolga kam habe ich mich erstmal richtig geekelt, dass Wasser war Gift grün und ich sah keinen Sandboden. Ingo hat mir dann erklärt, dass das alles ganz kleine Blätter sind und am Nachmittag war das auch fast weg und ich bin gerne ins Wasser gegangen, dass sehr abkühlend war. Das Wasser ist ja gut, wenn so viel grün drin ist, denk e ich  - es hat nur irgendwie ungut ausgesehen.

 

Die Russen essen sehr sehr gerne und viel gekochten Mais (Kukuruza) eingesalzen, den Verkäufer am Strand anbieten, Getränke und Eis wird auch verkauft.

 

Wir fahren weiter Richtung Moskau und noch immer an der Wolga entlang nach Kasan, Hauptstadt der Republik Tatarstan. Jetzt sind wir bei den Tataren, echt cool. Ende Juni finden hier immer die Tataren Reiterspiele statt. Wir wollten ja ganz viele …stan-Länder besuchen (Kirgistan, Kasachstan, Turkmenistan usw.) und jetzt besuchen wir die einzige Republik mit stan. Hier wurde die doppelte Staatsangehörigkeit eingeführt, an den Schulen ist Tatarisch Pflichtfach. Es gibt mehr Moscheen als Kirchen.

 

Wenn wir hier Tanken gehen müssen wir erst am Schalter bezahlen und dann wird der Tankzapfen frei gegeben und so viel Diesel wie bezahlt kommt raus.

 

Unterwegs habe ich mich gewundert, dass wir noch kein Maisfeld entdeckt hatten und prompt fahren wir nach Tatarstan ein und sehen Maisfelder bis zum Horizont und Kartoffelfelder soweit das Auge reicht.

 

In Kazan (Kasan) der Hauptstadt von Tartastan leben Menschen aus 70 Nationen und Völkern. Die Universität der Stadt, in der schon Lenin studierte, ist der kulturelle Magnet der Region. Kasan ist eine der wenigen Städte die am flachen östlichen Wolgaufer liegen – wo die Kasanka sich mit der Wolga vereint. Kasan hat einen eigenen wunderschönen Kreml. Wir haben einen Übernachtungsplatz auf einem privaten Autohof zwischen drei gut befahrenen Straßen und dementsprechend schlafen wir auch. Morgens schauen wir uns ein bisschen in Kasan um und fahren dann weiter Richtung Moskau immer noch an der Wolga entlang.

 

Wir haben einen tollen Übernachtungsplatz am Fluss Sura in einem Feriencamp www.surskie-zori.ru (die Schulferien in Russland sind im Juni, Juli und August) mit kostenloser Open Air Dusche und Strom für 3 Euro die Nacht.  Abends gibt es dann noch Open Air Disco und wir schwingen ein bisschen die Hüften. Wir haben jetzt hier soweit nördlich sehr kurze Nächte und heute Nacht  schien der Vollmond wunderschön über dem Fluss.

 

Hier in Russland gibt es ganz viele Kaffee’s alle mit der Aufschrift Kope, heute war ich in einer Tanke zum Kaffee holen die hatten einen WMF Automaten.  Inzwischen steht manchmal auch Cofe drüber. Was ich total entspannt finde sind die Ampeln, die es sicherlich in anderen Ländern auch gibt. Wenn ich sehen kann, wie lange noch grün oder rot ist.

 

Wir sehen wieder alles voller Birken stehen und googeln mal danach, was den Russland mit den ganzen Birken macht. Also in Russland ist die Birke seit der Antike ein heiliger Baum. Der Birke werden viele Lieder, Gedichte und Gemälde gewidmet. Es wird Birkensaft hergestellt, aus dem Holz wird wunderschönes Geschirr hergestellt und ihr werden Heilkräfte nachgesagt. Die Birke ist der Baum Nr. 1, Nr. 2 ist die Eiche, Nr. 3 Vogelbeerenbaum, Nr. 4 Tannenbaum und Nr. 5 der Ahorn.

 

In den Birkenwäldern gibt es Unmengen von Birkenpilzen, die momentan gerade Eimerweise an der Straße verkauft werden, ich habe mir auch ein paar mitgenommen, sehr sehr lecker.  Ingo mag diese Pilze nicht so sehr.

 

Ab heute haben wir „Vorsicht Elche Schilder“ an der Straße stehen.

 

Ich möchte gerne noch sehr viel mehr fotografieren und dokumentieren, allerdings ist das aus dem Auto raus oft sehr schwierig. Wir sind mal an Ständen vorbeigefahren, da waren große Erdnussflips in Plastik als Tiere mit verschiedenen Farben eingepackt. Gerne wollte ich mal einen Polizisten fotografieren wenn er mit seinem schwarz/weiß gestreiften Stock Anweisung zum Halten gibt. Die Attrappen der Polizeiautos sind hier sehr einfach gehalten und ohne Lichter.

 

 

Heute bin ich kontrolliert worden und durfte meinen internationalen Führerschein zeigen, juhuuu den habe ich extra gemacht, damit ich auch mal so ein Ding besitze, gebraucht hätte ich ihn nicht.

 

Im Marco Polo haben wir gelesen, dass vor Moskau noch Susdal kommt, das 210 km von Moskau entfernt liegt. Mit seinen 12000 Einwohnern ist der Ort ein einziges Museumsstädtchen und ein touristisches Juwel. Hier konzentrieren sich auf eine kleine Fläche über 100 Bauwerke von historischer Bedeutung und auch die Architektur der kleinen Leute ist erhalten.

 

In Susdal stehen wir auf dem ersten professionellen Campingplatz, bei der Anfahrt kam ein Hinweisschild „Camping Susdal“,  richtig mit Anmeldung ausfüllen, riesig große Wiese mit tollem Dusch- und Toilettenhaus und Stromsäulen. Leider treffen wir hier auch keine heiß ersehnten anderen Camper, ein russischer VW-Bus steht schon da und das Paar lädt uns zum gemeinsamen Essen oder trinken vorm Bus ein, so ganz habe ich es nicht verstanden, da es regnet und kalt ist haben wir uns lieber in unser WOMO zurückgezogen.

 

Wir gehen noch in die Stadt, obwohl es regnet und schon die Dämmerung beginnt – wir sind neugierig. Das Dorf ist total schön mit den verzierten Häuserfronten an denen es bei jedem Haus ein kleines Fenster im Fenster zum Öffnen gibt, damit wird gelüftet (überall in Russland). Das ist so gewollt, wegen den strengen Wintern, da werden die übrigen Fenster isoliert. Nachts schüttet es wieder sehr und am nächsten Morgen haben wir trockenes Wetter, wir gehen nochmals ins Dorf und treffen auf ganz viele Touristen aus vielleicht Thailand und auch auf deutsche Touristen, die aus Moskau rausgekommen sind und den goldenen Ring abfahren.

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Hans Georg (Donnerstag, 18 Juli 2019 13:18)

    Toll was ihr schon a.lles gesehen und erlebt habt. Eine wunderschöne Reise.
    Kommt die bei Ibea-Tours ins Programm.?
    Tschüs und noch gute Fahrt
    Von Hans Georg und Christel

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